Die gebaute Realität in der Schweiz Neue Ausstellung im S AM mit 162 Architekturbüros

Zusammen mit 162 Architekturbüros hat das S AM Schweizerisches Architekturmuseum einen visuellen Atlas der aktuellen Schweizer Bauproduktion erstellt. Die neuere Architektur präsentiert sich regional differenzierter und heterogener als in den 1990er Jahren.

Während das Bild der Schweizer Architektur vor allem international noch immer sehr stark von den 1990er Jahren und dem Minimalismus geprägt wird, präsentiert sich die gebaute Realität als regional differenzierter und heterogener: „Schweizer Architekturen“ statt „Die Schweizer Architektur“.
Die Ausstellung im S AM Schweizerisches Architekturmuseum, bei der über 35% der ausgestellten Architekten Vectorworks-Anwender sind, zeigt die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Themen, Inhalten und formalen Strategien, die Schweizer Architekten heute beschäftigen.

Von den 1990er Jahren bis heute

Das Bild der Schweizer Architektur ist bis heute sehr stark von den 1990er Jahren geprägt, als sie schlagartig weltweites Renommee gewann und zum Vorzeigebeispiel des Minimalismus avancierte.
Die Architekten, die damals für dieses ebenso reduzierte wie sublimierte Bauen standen – wie Herzog & de Meuron, Diener & Diener, Peter Zumthor, Peter Märkli etc. – stehen zumindest in der internationalen Wahrnehmung auch heute noch als pars pro toto für die Schweizer Architektur. Von den Architekten der nachfolgenden Generationen, die seitdem immer aktiver ins Geschehen eingreifen, hört man deutlich weniger.

Junge Schweizer Architekten sind präsent

„Schweizweit“ macht sich auf die Suche nach den Architektenbüros, die seither nachgewachsen sind. Was und wo entwerfen und bauen sie und welche Inhalte und Themen sind für sie wichtig? Entstanden ist eine Topografie des architektonischen Arbeitens in der Schweiz. Die überraschende Vielfalt der präsentierten Positionen macht die positiven Potenziale für die Architektur sichtbar, die sich aus den kulturellen, historischen, sprachlichen und geografischen Differenzen, die dieses Land so stark charakterisieren, eröffnen. Zusammengekommen ist eine Liste mit über 300 Namen, an die das S AM eine Einladung zur Mitarbeit mit drei Fragen gesendet hat. Als Antwort sollten sie jeweils ein Bild mit Bildunterschrift einreichen.
Auch Lilitt Bollinger, die den 2. Rang beim Foundation Award 2016 gewonnen hat, ist mit dem Projekt Umbau Wohnhaus Obstalden dabei.

Gemeinsamkeiten und Unterschiede

162 Architekturbüros haben zugesagt und ihre Antworten zugesandt, die anschliessend im Dialog noch präzisiert wurden. Die ausgewählten Bilder sind so vielfältig wie die Reaktionen der Architektinnen und Architekten. Entstanden ist ein visueller Atlas der neueren Architekturproduktion in der Schweiz. Die Ausstellung zeigt die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Themen, Inhalten und formalen Strategien, die Schweizer Architekten heute beschäftigen.

schwellenlos, zeitgenössisch, kollaborativ

Diese erste Ausstellung unter der Leitung von S AM-Direktor Andreas Ruby spiegelt seine Vision für das S AM wider: schwellenlos, zeitgenössisch, kollaborativ, schweizweit. Zukünftig werden Austausch und Diskurs, ob ausstellungsbegleitend oder thematisch unabhängig, eine ebenso wichtige Rolle spielen wie die Ausstellungen selber.

Öffentliche Führungen

05.01., 19.01., 02.02., 23.02., 23.03., 06.04., 20.04., 04.05. 2017
Jeweils 18 Uhr

15.01., 12.02., 19.03., 02.04. 2017
Jeweils 14 Uhr

Weitere Informationen: www.sam-basel.org

Publikation

Zeitgleich zur Ausstellungseröffnung wird eine Publikation unter dem gleichen Titel „Schweizweit“ im Christoph Merian Verlag erscheinen.
ISBN: 978-3-85616-814-8
42.- CHF