BIM Innovation/Performance arc award Itten+Brechbühl AG erhält Gold für BIM-Projekt

Das Architektur- und Generalplanerbüro Itten+Brechbühl AG gewinnt mit der Grossforschungsanlage SwissFEL des Paul Scherrer Instituts in der Kategorie „Building Information Modeling (BIM)“. Der besonders innovative Einsatz von BIM machte den Bau eines der interessantesten Gebäude der Schweiz erst möglich.

Was 2012 mit dem 1. Rang für die TU-Ausschreibung des Paul Scherrer Instituts (PSI) begonnen hatte, erreichte 2016 mit dem „arc award BIM Innovation“ für die Itten+Brechbühl AG einen Höhepunkt.
Das Schweizer Architekturbüro und Generalplanerunternehmen mit bald 100-jähriger Tradition und Erfahrung ist langjähriger Vectorworks-Anwender. Andreas Jöhri, Präsident des Verwaltungsrats von IttenBrechbühl, nahm jetzt die Auszeichnung entgegen.

Prämierung der BIM-Gewinner: Itten+Brechbühl AG gewinnt Gold in der Kategorie „BIM – Innovation/Performance. Moderatorin Eva Wannenmacher (li.) und Jurypräsidentin Brigitta Schock gratulieren Andreas Jöhri von IttenBrechbühl.

Ein Gebäude der Superlative – kaum machbar ohne BIM-Einsatz

Der Hochpräzisionsröntgenlaser SwissFEL vereinigt allerlei Superlative auf sich. Der Bau von SwissFEL, einer von vier Freie-Elektronen-Röntgenlasern weltweit und eines der längsten Gebäude der Schweiz, ist eine Höchstleistung an Präzision und Ingenieurskunst. So musste etwa die Erdkrümmung von nur wenigen Millimetern auf der Gebäudelänge ausgeglichen werden – das geht nicht mit der Wasserwaage, sondern nur mit modernster Vermessungstechnik.

Die umfangreiche Haustechnik sichert eine Temperaturstabilität von plus/minus einem Zehntel Grad Celsius, der Baukörper muss höchste Anforderungen an Vibrationsfreiheit erfüllen. All diese ausserordentlichen Anforderungen hätten ohne den kreativen Einsatz von BIM nicht erfüllt werden können.

BIM-Leiter Marc Pancera referiert an den Vectorworks-Anwendertagen

Zum Beispiel musste das Projektteam viele geometrisch schwierige, sich mehrfach kreuzende, S-förmige Leerrohrverbindungen planen und deren Abstände untereinander koordinieren, um die Anforderung an den Strahlenschutz zu erfüllen. Das geht nicht ohne 3D-Planung und Kollisionsprüfung, die auch die Bauherrenschaft in der Ausschreibung verlangte.
Neben der BIM und CAD-Software Vectorworks kam auch das Programm Solibri Model Checker zum Einsatz – eine Software, die das 3D-Gebäudemodell auf mögliche Unstimmigkeiten und Regelverletzungen durchleuchtet.

„Wir erhofften uns davon auch eine höhere Planungssicherheit“, erinnert sich Marc Pancera von IttenBrechbühl, „vor allem wegen der Komplexität der hochinstallierten Anlage.“ Pancera hat das SwissFEL-Projekt als BIM-Leiter begleitet und wird am 2. Vectorworks-Anwendertag am 29. November 2016 in Zürich einen ausführlichen Erfahrungsbericht vorstellen. Interessenten sollten sich frühzeitig anmelden, die Plätze sind begrenzt!

Technik auf höchstem Niveau

Auftraggeber des SwissFEL war das Paul Scherrer Institut (PSI), eine Forschungsanstalt der ETH Zürich. Mit der 760 Meter langen, weitgehend unterirdischen Anlage werden in einem Tunnel Röntgenlichtblitze erzeugt, mit denen dann in den angrenzenden Experimentierarealen Materialien auf molekularer und atomarer Ebene untersucht werden können.

Dort gewinnen die Forscher des PSI Erkenntnisse, die zum Beispiel für gezielter wirksame Medikamente, effizientere chemische Prozesse in der Industrie oder ressourcenschonendere Verfahren der Energieerzeugung genutzt werden.

Andreas Jöhri und Nadège Wyler von IttenBrechbühl freuen sich über die Auszeichnung.

Angenehme Arbeitsumgebung und hochwertige Architektur

Neben den hohen technischen Anforderungen erfüllte IttenBrechbühl auch ihren Anspruch an hochwertige Architektur. Die Architekten gestalteten eine moderne und angenehme Arbeitsumgebung in der mehrheitlich unterirdischen Forschungsanlage und betteten den Bau sorgfältig in die Umgebung ein.
Der neue Standort für Schweizer Spitzenforschung glänzt somit auch durch seinen architektonischen Auftritt, wie die Jury des Preises betonte.