David Korins Design Innovatives Design für die 91. Oscar-Verleihung

„Bei jeder Art von Design geht es immer darum, eine Geschichte zu erzählen“, sagt Amanda Stephens von David Korins Design, die für das Bühnenbild von Erfolgsproduktionen wie Hamilton am Broadway verantwortlich sind. 2019 arbeitete sie zum ersten Mal im Produktionsdesign-Team für die Oscar-Verleihung und berichtet von ihren Erfahrungen.

Die 91. Oscar-Verleihung

Komplexes Design in kurzer Zeit

Amanda Stephens war im Vorfeld der Oscar-Preisverleihung besonders aufgeregt – auch, da die Veranstaltung einen Bruch mit den Shows der vergangenen Jahre bedeutete. Sie erinnert sich an die kurze Produktionszeit: Denn das Team von David Korins wurde erst im Oktober 2018 für die Show im Februar 2019 gebrieft.

„Wir wollten bis Thanksgiving, etwa vier Wochen nachdem wir den Zuschlag für das Projekt erhalten hatten, alle Visuals fertig haben“, berichtet sie. „Wir wollten sechs bis zehn verschiedene Entwürfe erstellen, um diese zu 16 bis 20 Gesamtkonzepte zu kombinieren. Das war wie ein großes Puzzle mit einem unbekannten Ergebnis.“

Dieses unbekannte Ergebnis ist es, was die Gestaltung der Oscars so einzigartig macht. Das Team von David Korins Design musste ein Set zusammenstellen, ohne zu wissen, wer nominiert war, wer präsentieren oder auftreten würde. Die Geschichte, die Amanda Stephens in ihren Designs immer zu erzählen versucht, war daher schwer zu bestimmen. „Das ist ein sehr komisches Gefühl“, erklärt sie.

Um dem entgegen zu wirken, wurde dem Team von David Korins Design eine Handvoll Wörter zur Verfügung gestellt, die die angestrebte Stimmung der Veranstaltung widerspiegeln, darunter "warm", "weich" und "inklusiv". Amanda Stephens erinnert sich, dass ein Produzent wollte, dass sich die Show "wie eine Umarmung anfühlt". Daher entschieden sie sich für blaue und violette Töne, die Gefühle von Wärme und Gemütlichkeit hervorrufen.

Das schwingende Design im unteren Bühnenbogen bietet ein Gefühl der Bewegung auf einer ansonsten stationären Bühne, was gut mit der dynamischen und detaillierten Beleuchtung zusammenspielt. Um den "inklusiven" Auftrag zu erfüllen, ließ das Team einige Bühnenstücke in das Publikum ragen, um eine Brücke zwischen Bühne und Gästen zu schlagen. Eines der Ziele war, den Status Quo der Veranstaltung aufzubrechen und der Veranstaltung im Vergleich zu den vergangenen Jahren ein neues Gesicht zu verleihen.

Wie konnte diese Komplexität in so kurzer Zeit entwickelt werden? Da die Oscar-Verleihung jedes Jahr am gleichen Ort stattfindet, wurden für den Veranstaltungsort grundlegende 2D-CAD-Dateien und einfache 3D-Modelle erstellt, so Amanda Stephens. Diese Dateien wurden in Vectorworks Spotlight importiert und referenziert, wo das Team von David Korins Design den Großteil der Arbeit erledigte.

Geschichten erzählen durch 3D-Visualisierung

„Das Betrachten der Bühne in 3D hilft uns enorm, ein Gefühl für die Umgebung zu bekommen“, so Amanda Stephens. „Eine der großen Aufgaben von David Korins ist es, dafür zu sorgen, dass das Equipment in unseren Designs nicht sichtbar ist. Bei der Oscar-Verleihung konnten wir zum Beispiel sehen, wo die Elektrik mit dem Showportal interagierte. Die erste 3D-Visualisierung zeigte die Scheinwerfer, die über das Showportal hinausragten, und es sah aus wie eine Reihe von klaffenden Zähnen. Wir konnten Anpassungen am Bühnenbild und an der Maskierung oberhalb der Technik vornehmen, um die Lichter zu verdecken. Das hätten wir nicht gesehen, wenn wir nicht mit 3D gearbeitet hätten.“

Das Team von David Korins Design verwendete für dieses Projekt einen einzigartigen 3D-Workflow in Vectorworks. Sie platzierten eine 2D-Zeichnung auf der 3D-Achse, um die Kamerawinkel zu visualisieren. Um Zeichnungen zu erhalten, wurden viele Linien aus Renderings nachgezeichnet. So konnten sie die Zeichnungen richtig skalieren und dann die Ergebnisse in 3D sehen.

Einer der Vorteile des Arbeitens in 3D besteht darin, dass man durch die Visualisierung die Freigabe durch den Kunden einfacher einholen kann. Bei der Oscar-Verleihung musste viel hin und her überlegt werden, um die Show optimal aussehen zu lassen. Die 3D-Renderings ermöglichten es dem Oscar-Team, die Veranstaltung so zu sehen, als wären sie selbst vor Ort, ohne dass sie ein tiefes Verständnis für technische Zeichnungen haben mussten.

„Ich möchte betonen, wie nützlich die Verwendung von 3D in Vectorworks ist, selbst auf einer sehr grundlegenden Ebene“, sagt Amanda Stephens. „Damit kann man so viel über den Maßstab lernen.“ Nicht nur das, sondern aufgrund des Wunsches des Kunden, die Show aus verschiedenen Blickwinkeln zu sehen, waren 3D-Visualisierungen entscheidend.

„Unsere Aufgabe ist es, die Geschichte, die erzählt werden soll, zu untermauern“, sagt Amanda Stephens und fügt hinzu, dass ein wichtiger Teil der Untermauerung der Geschichte die enge Zusammenarbeit mit dem Kunden ist. „Wir wollen niemals die Geschichte der Show schmälern.“

Das Design der 91. Oscar-Verleihung wurde als Signature-Projekt für Vectorworks 2021 für den Bereich Entertainment ausgewählt. Erfahren Sie mehr über Vectorworks 2021: