Annette Gigon/Mike Guyer Architekten Das Glas-Haus am Bodensee

Das Bürogebäude der Firma Würth im schweizerischen Rorschach wurde von Gigon/Guyer Architekten geplant. Unter einem Dach finden sich nun Firmenverwaltung, Ausbildungszentrum und ein Museum, das bedeutende Kunstwerke der klassischen Moderne aus der Sammlung Würth zeigt.

Glasriegel am Seeufer

Das Architektenteam um Annette Gigon und Mike Guyer, langjährige Vectorworks-Anwender, entwarf für die Firma Würth, dem Weltmarktführer für Befestigungs- und Montagematerial, einen eleganten, blau und grün schimmernden Glasriegel am Seeufer, in dem sich Wolken und Wellen spiegeln.

Eine Jury von Würth-Mitarbeitenden wählte das Projekt mit dem Titel „Lichtspiel“ von Gigon/Guyer Architekten aus zwölf Eingaben aus. Gigon/Guyer aus Zürich, die mit dem Prime Tower in Zürich das höchste Gebäude der Schweiz geplant haben, überzeugten mit ihrem Entwurf des „Würth Haus Rorschach“ und verwiesen die internationale Konkurrenz in die Schranken.

Das Haus am See

Der multifunktionale Bau auf dem Gelände zwischen dem Ufer des Bodensees und der Churer-Strasse in Rorschach hat viel Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit und beim Fachpublikum erregt. So wählte die Leser des eMagazins swiss-architects das „Würth Haus Rorschach“ aus 50 vorgeschlagenen Projekten zum „Bau des Jahres“.

In seinem Inneren bietet das Gebäude mit einer Gesamtnutzfläche von 32200 Quadratmetern den Mitarbeitenden und Besuchern Arbeits-, Kommunikations- und Erholungsräume sowie Raum für Produktpräsentationen und für Ausstellungen von Kunstwerken. Zur Straße hin sind durch Rück- und Vorsprünge verschiedene Außenräume entstanden: in der Mitte der Eingangsbereich, gegen Osten der Zufahrts- und Werkstattbereich und gegen Westen der zum See hin erweiterte Bahnhofsplatz.

Eine doppelte gläserne Hülle verkleidet den Bau. Die innere Glasschicht besteht aus dreifachem Isolierglas und Wärmedämmungen mit Blechverkleidungen. Die äußere, hinterlüftete Glasschicht besteht aus versetzt angeordneten, leicht grünlichen Glasscheiben mit einer feinen, metallisch glänzenden Gewebeeinlage.

Großzügiges Foyer mit Lichthof

Nähert man sich vom Bahnhof her, signalisiert das weite Vordach den Haupteingang. Die verschiedenen Benutzergruppen, die Besucher, Kursteilnehmer und Mitarbeitende des Unternehmens, betreten das Gebäude über eine große Lobby und werden von dort in die jeweiligen Bereiche geleitet.

Die öffentlichen Nutzungen – die Schulungs-, Konferenz- und Kongressräume sowie das Restaurant – sind im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss um ein zentrales Foyer mit Lichthof gruppiert und werden durch eine ausgreifende Treppenanlage miteinander verbunden. Ein kräftiger Rotton setzt Akzente, denn die Säulen und die Stühle im Gebäude haben die Firmenfarbe von Würth.

Büroräumlichkeiten und Begegnungsbereiche

Im nicht öffentlichen und zugleich höchsten Gebäudeteil befinden sich auf vier Geschossen Büroräumlichkeiten für die momentan rund 170 Mitarbeitenden an diesem Standort von Würth. Begegnungsbereiche mit seeseitigen Balkonen, transparente oder geschlossene Sitzungszimmer und Büros wechseln sich hier mit offenen Bürozonen ab.

„Die Lage am Bodensee, die modern eingerichteten Büros und die auf technisch neustem Stand zur Verfügung stehende Infrastruktur begeistern Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, sagt Jürg Michel, Mitglied der Konzernführung der Würth-Gruppe.

Sehen Sie hier ein Video zum Würth Haus Rorschach auf dem vimeo-Kanal von Gigon/Guyer.

Die Sammlung Würth in Rorschach

Das Forum Würth ist der museale Bereich im Würth Haus Rorschach. Auf rund 600 Quadratmetern Ausstellungsfläche werden regelmässig wechselnde Ausstellungen zeitgenössischer Kunst gezeigt. Basis aller Aktivitäten ist die rund 17'000 Werke umfassende Sammlung Würth. Informationen zu aktuellen Ausstellungen finden Sie hier.

Es ist ein Panorama der Moderne, das sich hier am Bodensee bietet und das sich über die Ausstellungsräume im Innern hin zum Skulpturengarten am See fortsetzt. Dort erwartet den Besucher und Spaziergänger ein Park, der durch die bunten, witzigen Mosaik-Skulpturen wie der „Drache“ oder der „Bär“ von Niki de Saint Phalle zum Leben erweckt wird. Das auffällig-unaufällige Haus tritt hier dann in seiner Wirkung in den Hintergrund und gibt der Kunst und dem See Raum.

Gigon/Guyer Architekten

Das Architekturbüro wurde 1989 von den beiden Partnern Annette Gigon und Mike Guyer gegründet. Das Büro hat seinen Sitz in Zürich und mit über 40 Mitarbeitenden plant es, in der Schweiz und darüber hinaus, Museen und öffentliche Gebäude, ebenso wie Wohnhäuser und Bürogebäude.

Ein grosser Teil der Projekte wurde beauftragt, weil die Architekten den vorhergehenden Wettbewerb für sich entscheiden konnten. Die Projekte von Gigon/Guyer Architekten haben weltweit Preise gewonnen und international viel Beachtung in der Öffentlichkeit, bei Fachleuten und den Medien erhalten.

www.gigon-guyer.ch

www.wuerth-haus-rorschach.ch

Das Haus im Film