Ein klar strukturierter CAD-Workflow ist der Schlüssel zu effizienter Planung – das zeigt der erfolgreiche Umstieg des Landschaftsarchitekturbüros Landschaft und Design H2 GmbH auf Vectorworks. Das Ziel: Weg vom reinen 2D-Zeichnen, hin zu einer durchgängigen 3D-Planung mit BIM – um auch in Zukunft effizient und wettbewerbsfähig arbeiten zu können. Sabine Weise nimmt uns mit: Von der 2D- zur 3D-Landschaftsplanung.
Vectorworks vereint sämtliche von uns gestellten Anforderungen in nur einer Software, was schließlich ausschlaggebend war für unseren Wechsel. Ich kann nur sagen: Der Umstieg hat sich auf jeden Fall für uns gelohnt. Eine Portion Mut gehört dazu, einfach sich ranzutrauen und auszuprobieren!
Sabine Weise
Landschaft & Design, H2 GmbH
Weil für Landschaft und Design H2 GmbH feststand, dass eine zukunftsfähige Planung nur mit 3D und BIM möglich ist, war der Umstieg auf Vectorworks der logische nächste Schritt. Im Zuge dessen wurde auch die Layerstruktur grundlegend überarbeitet – und durch ein klares Klassensystem ersetzt. Dabei stellte sich schnell heraus: Klassen sind in Vectorworks ein zentrales Steuerungselement. Für jede Darstellung, wie z. B. unterschiedliche Pflasterarten (Betonstein, Naturstein, Splittfugenpflaster), wurde eine eigene Klasse angelegt. So lassen sich Farben, Schraffuren, Schriftfarben und Deckkraft eindeutig zuweisen und wiederverwenden. Auch unterschiedliche Darstellungen für verschiedene Planungsphasen (z. B. Entwurf, Genehmigung, Ausführung) lassen sich steuern. So kann z. B. ein Baum in ein und demselben Symbol unterschiedlich dargestellt werden – abhängig von der jeweils aktiven Klasse.
Da mit der Zeit viele Klassen zusammenkommen, wurde das System zusätzlich thematisch gruppiert und nummeriert – orientiert an den Kostengruppen der DIN 276. Das erleichtert nicht nur die spätere Kostenermittlung, sondern sorgt auch für bessere Übersicht und das Filtern in großen Projekten.
Mit dem Wechsel zu Vectorworks öffnete sich für Landschaft und Design H2 GmbH ein neues Kapitel in der Planorganisation: Die Arbeit mit Ebenen. Diese Funktion war aus dem bisherigen CAD-Programm nicht bekannt – umso größer war die Freude über die neuen Möglichkeiten. Ebenen erlauben es, gezielt zu steuern, welche Objekte in welcher Reihenfolge dargestellt werden, also z. B. welche Bereiche über anderen liegen oder stets sichtbar bleiben.
Neben der neuen Klassen- und Ebenenstruktur spielte auch die Erstellung einheitlicher Vorlagen eine zentrale Rolle beim erfolgreichen Umstieg auf Vectorworks. Dafür entwickelte das Büro ein vollständiges Planlayout mit individuellem Plankopf, importierter Schriftart, definierten Bemaßungsstilen und einer firmeneigenen Farbpalette. Auch die Symbolbibliothek wurde übernommen, teils angepasst und mit neuen Klassen versehen – ein Prozess, der bis heute stetig erweitert wird.
Um diese Vorlagen dauerhaft im Büroalltag nutzbar zu machen, wurde eine zentrale Arbeitsgruppenbibliothek eingerichtet. Sie umfasst sämtliche Stile, Schraffuren, Linienarten, Datenbanken und Tabellen – und steht allen Mitarbeitenden zur Verfügung. Jede:r Mitarbeiter:in kann die Bibliothek bei Bedarf erweitern.
Ein zentrales Element der neuen Bürostandards ist die Masterdatei, die als Startpunkt für jedes neue Projekt dient. Sie enthält bereits alle definierten Klassen, Ebenen, Schraffuren, Linienstärken und Farben sowie Standardsymbole wie Bäume, Sträucher oder Entwässerungselemente. So arbeiten alle Mitarbeitenden sofort mit den korrekten Einstellungen – ohne zusätzliche Importe oder manuelle Anpassungen.
Eine der wichtigsten Erkenntnisse im Planungsalltag bei Landschaft und Design H2 GmbH war: In Vectorworks ist 2D gleich 3D. Statt wie früher zuerst zweidimensional zu zeichnen und anschließend ein separates 3D-Modell zu erstellen, lassen sich in Vectorworks mit wenigen Klicks aus 2D-Polylinien dreidimensionale Objekte erzeugen – zum Beispiel mithilfe des Belag-Weg-Tools.
Ein klassisches Beispiel: Aus einer einfachen 2D-Rechteckfläche wird per Umwandlung ein 3D-Belag. Die Optik in der 2D-Plangrafik bleibt erhalten, gleichzeitig entsteht im Hintergrund ein vollständiges 3D-Modell – inklusive Höhenkontrolle und Anpassbarkeit. Auch Pflanzflächen, Einfassungen oder Rinnen lassen sich auf diese Weise abbilden.
Ein weiterer Baustein für die effiziente 3D-Planung sind sogenannte hybride Symbole: Bereits vorhandene 2D-Symbole – etwa eine Parkbank oder ein Winkelstützelement – sind gleichzeitig im 3D-Modell korrekt platziert, inklusive Höhenlage.
Diese kombinierte Herangehensweise erlaubt es, auch im frühen Entwurf bereits vollständig in 3D zu arbeiten, ohne zusätzliche Aufwände.
Ein zentrales Ziel von Landschaft und Design H2 GmbH war es, sich mit der Umstellung auf Vectorworks dem Thema Building Information Modeling (BIM) nachhaltig zu nähern. Statt wie früher zahlreiche Excel-Tabellen pro Projekt zu pflegen, werden heute alle relevanten Daten direkt in Vectorworks gesammelt und ausgewertet. Das schafft nicht nur mehr Übersichtlichkeit, sondern spart auch Zeit und reduziert Fehlerquelle.
Typische Anwendungsbeispiele sind:
Um diese Informationen gezielt zu verwalten, hat das Team eine eigene Datenbankstruktur aufgebaut. Der Datenmanager in Vectorworks ermöglicht eine präzise Steuerung und Auswertung von Objektdaten.
Fazit: Auch ohne ein „offizielles“ BIM-Projekt lohnt sich der strukturierte Umgang mit Daten. Wer früh beginnt, diese in der Planung intelligent zu verknüpfen und zu pflegen, legt damit die Basis für mehr Effizienz, Transparenz und Zukunftsfähigkeit!
Erfahren Sie aus erster Hand, wie der Einstieg in die CAD Software Vectorworks, schnell und effektiv gelingt. Sabine Weise von Landschaft+Design H2 GmbH (Nürnberg) berichtet wie das Landschaftsarchitekturbüro mitten in einem laufenden Projekt den Wechsel zur Vectorworks und den Schritt zur 3D-Planung vollzogen hat.
