Was ist GIS?

GIS

24.08.2025

Geografische Informationssysteme (GIS) verändern die Art und Weise, wie wir unsere Welt verstehen und mit ihr interagieren. Von der Stadtplanung bis zur Klimaforschung unterstützt GIS durch die Kraft räumlicher Daten fundiertere Entscheidungen. In diesem Artikel erfahren Sie, was GIS ist, wie es funktioniert, warum es wichtig ist und wie Sie damit beginnen können.

Was ist GIS?

GIS, kurz für Geographic Information Systems (Geografische Informationssysteme), ist ein technologisches Rahmenwerk zum Erfassen, Verwalten, Analysieren und Visualisieren von Daten, die an physische Orte gebunden sind. Es ermöglicht Nutzer:innen, Informationen auf Karten zu überlagern, um Muster, Zusammenhänge und Trends sichtbar zu machen, die in einer Tabelle oder einem Bericht nicht erkennbar wären.

Von der Kartierung von Infrastrukturen bis zur Modellierung ökologischer Veränderungen verleiht GIS der Datenanalyse eine räumliche Dimension. Dieser geografische Kontext ermöglicht es Stadtplaner:innen, Umweltforscher:innen, Einsatzkräften und Verkehrsexpert:innen, intelligenter zu arbeiten und schneller zu reagieren.

Was sind GIS-Daten?

Im Kern basiert GIS auf Daten – und zwar nicht auf irgendwelchen, sondern auf ortsbezogenen Daten. GIS-Daten bestehen im Wesentlichen aus zwei Teilen: Raumdaten, die angeben, wo sich etwas befindet, und Attributdaten, die beschreiben, was es ist. Diese Datensätze sind vielfältig: Gebäude und Infrastrukturen, Straßen und Verkehrssysteme, Geländehöhen und topografische Merkmale.

Darüber hinaus umfasst GIS ökologische und umweltbezogene Daten wie Vegetationsbedeckung oder Überschwemmungsgebiete sowie soziale und demografische Informationen wie Bevölkerungsdichte, Einkommensverteilung oder Wahlverhalten. Diese Kombination ermöglicht es, detaillierte, praxisnahe Karten und Modelle zu erstellen, die die Realität abbilden und Entscheidungen über die Zukunft unterstützen.

Warum ist GIS wichtig?

GIS ist zu einer Schlüsseltechnologie in allen Bereichen geworden, in denen räumlicher Kontext zählt. Regierungen nutzen es für Stadtentwicklung, Infrastrukturmanagement und Notfalleinsätze. Naturschützer:innen setzen es ein, um Umweltveränderungen nachzuverfolgen, Lebensräume zu schützen und Klimafolgen zu modellieren. Gesundheitsbehörden verwenden GIS, um die Ausbreitung von Krankheiten zu verfolgen oder Ressourcen in Krisen zu verteilen.

Laut Esri, einem führenden Anbieter von GIS-Technologie, gehören zu den wichtigsten Anwendungsbereichen Stadtplanung, Katastrophenschutz, Umweltüberwachung, Versorgungsmanagement und Verkehrsanalysen. In all diesen Fällen liefert GIS die Werkzeuge, um von statischen Karten zu dynamischer Entscheidungsfindung zu gelangen – für schnellere, intelligentere und fundiertere Maßnahmen.

Vorteile von GIS

GIS wird nicht nur in der Vorplanung und bei Basiskarten genutzt, sondern bietet auch im täglichen Projektgeschäft große Vorteile. Planer:innen, Ingenieur:innen und Designer:innen verbessern damit die Genauigkeit ihrer Daten und die Qualität ihrer Entscheidungen. GIS erleichtert die Zusammenarbeit, indem es eine gemeinsame visuelle Sprache und räumliche Verortung bereitstellt, die technische Grenzen überwindet.

Zudem steigert GIS die Effizienz: Reduzierung von Doppelarbeit, optimierte Datenerfassung und Echtzeit-Visualisierung helfen Teams, Probleme frühzeitig zu erkennen und gezielt zu reagieren. Selbst komplexe Projekte werden übersichtlicher, da Informationen zentral, visuell und ortsbezogen verfügbar sind.

Ein besonderer Vorteil von GIS liegt in der standortbezogenen Analyse: Indem topografische, hydrologische, grünstrukturelle, infrastrukturelle und rechtliche Datenebenen in einer Plattform kombiniert werden, lassen sich Standortbedingungen effizient einschätzen, Risiken früh erkennen und umfassende Basispläne aufstellen.

GIS und BIM

GIS und Building Information Modeling (BIM) sind zwei mächtige Werkzeuge, die zusammen ein tiefes Verständnis sowohl der gebauten Umwelt als auch ihres Kontexts ermöglichen. Während GIS den Überblick über geografische und ökologische Daten liefert, konzentriert sich BIM auf Details von Planung, Bau und Betrieb.

In Kombination entsteht eine ganzheitliche Sicht: von der Makroebene (Infrastruktur, Gelände) bis zur Mikroebene (Materialien, Systeme, Entwurfsdetails). Das Ergebnis: bessere Planung, reibungslosere Teamarbeit und nachhaltigere Ergebnisse.

Ein kurzer Blick in die Geschichte

GIS gibt es seit den 1960er-Jahren – entwickelt, um Landnutzung und Ressourcen zu verwalten. Anfangs beschränkt auf staatliche Stellen und Forschung, verbreitete es sich mit wachsender Rechenleistung immer weiter. Heute ist GIS in vielen Branchen im Einsatz – von Architektur bis Landwirtschaft – und entwickelt sich mit Cloud, KI und mobiler Nutzung ständig weiter.

Software und GIS

Die Stärke von GIS liegt nicht nur in den Daten, sondern in den Werkzeugen zu deren Analyse. GIS-Software reicht heute von allgemeinen Kartierungsprogrammen bis hin zu spezialisierten Systemen für komplexe Analysen.

Vectorworks Landschaft integriert GIS direkt in die Entwurfsumgebung. Landschaftsarchitekt:innen, Stadtplaner:innen und Architekt:innen können damit Geländemodelle, Zonengrenzen oder Infrastrukturebenen von Beginn an ins Projekt einbeziehen. GIS-Daten in Vectorworks ermöglichen informierte Entscheidungen, Regelkonformität und eine bessere Kommunikation mit Stakeholder:innen. Vectorworks Landschaft ist eine der wenigen Lösungen, die GIS und BIM kombiniert.

Da GIS zunehmend in Architektur, Ingenieurwesen und Bau integriert wird, verschwimmen die Grenzen zu CAD, BIM und 3D-Modellierung. Interoperabilität – also die nahtlose Zusammenarbeit zwischen Plattformen – steht im Fokus. Programme wie Vectorworks Landschaft ermöglichen den nahtlosen Austausch zwischen GIS-Systemen, CAD-Programmen, BIM-Programmen und 3D-Modellierungs-Umgebungen. Das führt zu effizienteren Prozessen und nachhaltigeren Ergebnissen.

GIS-Workflows mit öffentlich zugänglichen Daten

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