
10.04.2025
Die Digitalisierung in der Landschaftsarchitektur kommt nur schleppend voran. Dabei sind die technischen Möglichkeiten längst gegeben: Softwarelösungen wie Vectorworks bieten leistungsstarke Werkzeuge, um Projekte modellbasiert und objektorientiert zu planen. Dabei stellt sich die folgende Frage: Wie müssen Landschaftsarchitekt:innen ihre Arbeitsweisen anpassen um wettbewerbsfähig zu bleiben? Matthias Funk von scape Landschaftsarchitekten gibt wichtige Einblicke zu BIM in der Landschaft.
Der aktuelle Stand von Digitalisierung und BIM in der Landschaftsarchitektur
In der Landschaftsarchitektur dominiert nach wie vor die 2D-Planung. Die Arbeit mit 3D-Modellen stellt aktuell noch die Ausnahme dar. Häufig fehlen in Planungsbüros definierte Prozesse für die 3D-Planung – viele Abläufe basieren weiterhin stark auf klassischen 2D-Zeichnungen. Diese fehlende Prozessklarheit erschwert den Einstieg in BIM, obwohl die notwendigen Softwarelösungen bereits zur Verfügung stehen.
Spätestens seit 2022 ist es mit den Standardfunktionen gängiger Planungssoftware möglich, BIM-Modelle auch für die Landschaftsarchitektur zu erstellen. Eine zentrale Herausforderung bleibt jedoch: Die IFC-Klassifikationen (IFC-Tags) weisen in diesem Bereich noch deutliche Lücken auf. Im November 2024 haben die Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V. (FLL) und buildingSMART einen Vorschlag vorgelegt, wie fehlende Objekte in der Landschaftsarchitektur zukünftig über IFC-Tags und Eigenschaften abgebildet werden können.
Trotz dieser Entwicklungen bleibt die Nachfrage nach BIM-Leistungen in der Landschaftsarchitektur bislang gering. Das birgt ein Risiko: Wenn Auftraggeber:innen davon ausgehen, dass Landschaftsarchitekt:innen die BIM-Methode nicht beherrschen, werden sie bei zentralen Projekten möglicherweise übergangen. Gleichzeitig mangelt es an praxistauglichen Beispielen, die aufzeigen, wie 3D-Planung in der Landschaftsarchitektur erfolgreich umgesetzt werden kann.
BIMLA - Kostenloses Wissen rund um BIM
Um der zunehmenden Verdrängung aus interdisziplinären Projekten entgegenzuwirken, hat Matthias Funk das frei zugängliche Wissensportal bimla.de ins Leben gerufen. Die Plattform vermittelt alles über BIM in der Landschaftsarchitektur, von Grundlagen und Datenquellen, zur Modellierung sowie ergänzenden Themen wie Digitalisierung, KI und Open Source Software.
Der zentrale Gedanke: Wissen teilen, um die BIM-Methodik breiter in der Landschaftsarchitektur zu verankern.
Der komplette Vortrag im Video
Einen ausführlichen und detaillierten Blick auf den aktuellen Stand von BIM in der Landschaftsarchitektur erhalten Sie in der vollständigen Vortrags-Aufzeichnung von Matthias Funk.
Im Rahmen der INSIDE VECTORWORKS 2025 hat er zukunftsfähige, digitalen Arbeitsweisen und Prozesse in der Landschaftsarchitektur und vieles mehr beleuchtet und vorgestellt. Der Vortrag wurde aufbereitet und steht online kostenlos zur Verfügung.