ROJO Architecture Mit BIM attraktiven Wohnraum schaffen

ROJO Architecture nutzt Vectorworks als Building Information Modeling (BIM)-Werkzeug auch für mittelgroße und kleinere Projekte. So entstand der Neubau eines Wohngebäudes und die Umwandlung einer Ladenfläche in eine Klinik mit BIM-Funktionalitäten.

Mit BIM attraktiven Wohnraum schaffen

„BIM hat sich in fünf Jahren durchgesetzt“

Das Büro ROJO Architecture aus Tampa in Florida plante das kürzlich abgeschlossene, zwölfstöckige „Portland“-Gebäude mit BIM-Funktionalitäten. Das Projekt steht eine halbe Stunde Autofahrt von ROJO entfernt in St. Petersburg am Meer und hat 68 Wohneinheiten auf 7246 Quadratmetern.

Die beiden Geschäftsführer und Gründer von ROJO, John Saldana und sein Partner Rob Glisson, sind sich einig, dass BIM bei ihrer Arbeit eine wachsende Rolle spielt. Als Beispiel führt Glisson an, dass Subunternehmer, die im Projekt für Zimmererarbeiten oder Heizung/Lüftung/Klima verantwortlich waren, ihre Produkte zunehmend mit BIM-Daten versehen. Damit können Konstruktionsdetails problemlos übernommen werden und ROJO kann mit Zulieferern und Auftragnehmern einfach Pläne austauschen.
„Jetzt brauchen wir nicht mehr jedes Detail mit BIM-Daten selbst erstellen“, sagt er. „Die Subunternehmer „BIMen“ ihre Produkte und liefern die Daten dann an uns mit den Plänen zurück. So macht die Arbeit richtig Spaß.“
Saldana und Glisson bieten mit ihrem Team allen Partnern ihre Unterstützung an, die BIM-Funktionalitäten in ihre Arbeitsprozesse einführen wollen und die beiden rechnen, dass sich in etwa fünf Jahren BIM überall durchgesetzt hat.

Saldana sieht auch die Chance, mit BIM viel Zeit zu sparen. „Wenn Subunternehmer ihre Gewerke mit allen Informationen in unsere Pläne einfügen, können wir unsere Arbeitszeit hundertprozentig in die Architektur investieren und trotzdem noch präzisere Kostenvoranschläge machen. Das ist für alle ein Schritt nach vorne.“

Ein neues Niveau im sozialen Wohnungsbau

Das Portland-Gebäude wurde u.a. vom Staat Florida gefördert, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, und die Mitarbeiter von ROJO hoben das Gebäude in seiner Erscheinung und Ausstattung auf ein neues Niveau im sozialen Wohnungsbau. Die Fassade an der Stirnseite des Gebäudes und der Aufzugsturm bestehen aus Glas und Metall in vielfältigen Blau- und Grüntönen. Vor allem der Turm zieht das Auge nach oben mit seinen diagonalen Linien und den sich verändernden Fensterabmessungen. „Es war uns wichtig, was jemand sieht und fühlt, wenn er das Gebäude zum ersten Mal sieht. Die Leute sind in der Regel sehr überrascht, wenn sie erfahren, dass es sich um sozialen Wohnungsbau handelt“, sagt Saldana.

Vectorworks als Universalwerkzeug

Eine Herausforderung, die ROJO während der Projektentwicklung lösen musste,  waren die relativ kleinen Abmessungen des Baugeländes. Verschiedene Szenarien wurden in Vectorworks durchgespielt, um die optimalen Dimensionen für das Gebäude, in dem auch noch drei Ebenen eines Parkhauses Platz haben mussten, zu finden. „Ich weiß nicht, wie wir ohne Vectorworks die vertikale Planung gemacht hätten“, sagt Glisson. „Auch beim Grundriss haben wir mehrere Varianten ausprobiert. Vectorworks hat uns bestätigt, was am Besten zum Grundstück passt und das sparte uns unglaublich Zeit.“

Saldana schätzt auch die Visualisierungen, die mit Vectorworks möglich sind. Damit liefen die Präsentationen vor den Geldgebern, dem Bundesstaat Florida, der Stadt St. Petersburg und einem privaten Investor, während des Genehmigungsprozesses einfach und reibungslos. „Wir sind nur so gut, wie die Vorstellung, die wir unserem Kunden vom Projekt vermitteln können. Und mit Vectorworks können wir unsere Ideen sehr effektiv präsentieren.“

Von der Buchhandlung zur medizinischen Einrichtung

Ein Beispiel für ROJOs Fokus auf Kundenbedürfnisse ist die Umwandlung einer 27.550 Quadratmeter großen, ehemaligen Buchhandlung in das Florida Orthopaedic Institute. Die Architekten von ROJO haben schon früh auf Vectorworks als BIM-Werkzeug gesetzt und mehrere kleine und auch mittelgroße Projekte damit umgesetzt, einschließlich des Florida Orthopaedic Institute.

Es waren große, offene Räume ohne natürliches Licht, die von ROJO für die funktionalen Bedürfnisse einer medizinischen Einrichtung angepasst wurden. Für Kunden und Patienten gestalteten die Architekten einen einladenden Empfangsbereich.

In dem Raum mit der Atmosphäre einer Hotel-Lobby halten sich Patienten und Mitarbeiter gerne auf. Im Zentrum steht eine Glaswand, auf deren Rückseite Wasser hinab fließt. Die Gänge zu den Behandlungsräumen sind nicht gerade, sondern geschwungen angelegt, was vom ausgefallenen Grau- und Gold-Muster des Teppichs aufgenommen wird. An den mit Holz verkleideten Wänden wechseln sich Bilder und eingebaute Regale ab. Bequeme Sitzmöbel und ein modernes Beleuchtungskonzept ergänzen die Einrichtung.

Von der Buchhandlung zur medizinischen Einrichtung

Mit BIM in die Zukunft

Die Pläne des Büros ROJO enthalten oft weit mehr Details, als für eine Auftragserteilung wirklich notwendig wären. Dieser Ansatz erwies sich als vorteilhaft. „Je detaillierter unsere Entwürfe sind, desto besser lassen sie sich verkaufen“, sagt Glisson. „Und es klappt eigentlich immer.“ Mit ihren Präsentationen, fügt er hinzu, sind sie bei 95 Prozent ihrer Kunden-Meetings erfolgreich.

Saldana meint dazu, dass bei einem BIM-Workflow Hunderte von Arbeitsstunden gespart werden. „Auch wenn wir Kunden nur 2D-Zeichnungen zeigen, haben wir alles schon in einem 3D-BIM-Modell geplant. Wir wissen viel mehr über ihr Projekt, als es auf den ersten Blick scheint.“ Deshalb hält ROJO seine Subunternehmer dazu an, BIM zu verwenden. „Wer präzise planen kann, spart nach unserer Erfahrung bis zu 10 Prozent an eingesetztem Material“, sagt Glisson. „Wenn wir diese Einsparungen an den Kunden weiter geben, bekommen wir natürlich mehr Aufträge. Es ist eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.“

Die Idee perfekt umsetzen

Das Büro der ROJO-Architekten befindet sich in einem ehemaligen Einkaufszentrum, das in der Rezession pleite ging. Glisson sagt augenzwinkernd, dass die breiten Gänge perfekt sind, um einen Football zu werfen, aber andererseits erleichtern die offenen Strukturen auch die Zusammenarbeit. „Wer auch immer zu einem Projekt etwas beitragen kann, soll und darf das tun“, sagt er.

Es ist diese offene Einstellung, die es Glisson und Saldana mit ihrem Team von sieben Architekten ermöglicht, auf die verschiedensten Kunden mit ihren Anforderungen einzugehen, ob sie nun aus dem Gesundheitsbereich kommen, kirchliche Institutionen sind oder öffentliche und private Auftraggeber. „Wir hören auf die Bedürfnisse und Wünsche unserer Kunden und arbeiten so auch für deren Kunden“, stellt Saldana fest. „Wir pflegen nicht unbedingt einen Stil. Es ist eher umgekehrt: Wir lassen uns vom Projekt zu einem Stil inspirieren, und dann konzentrieren wir uns darauf, es perfekt umzusetzen.“

Die Idee perfekt umsetzen

ROJO Architecture

5701 East Hillsborough Avenue 1130
Tampa, FL 33610

www.rojoarchitecture.com

Bilder mit freundlicher Genehmigung von ROJO Architecture. Die Fotos des Portland-Gebäudes mit freundlicher Genehmigung von Mark Borosch Photography.